29.08.2013

Die PARTEI Radiowerbespot

Der NRW Radiowerbespot der Partei Die PARTEI für die Bundestagswahl 2013. Für den Inhalt des Spots ist Die PARTEI verantwortlich. Blah!

Bundestagswahl am 22. September 2013

Die Sendetermine des Radiospots lauten:
29. August 2013, 15:05 WDR 2, http://www.wdr2.de
9. September 2013, 13:05 WDR 4, http://www.wdr.de/radio/wdr4/index.html

Die TV Spots laufen wie folgt:

Freitag, 30.8., 17.54 Uhr im ZDF: NRW-SpotMittwoch, 4.9., 17.58 Uhr in der ARD: Spot aus HHDienstag, 10.9., 22.30 Uhr im ZDF: Spot aus Berlin Samstag, 14.9., 22.53 Uhr in der ARD: Kanzlerkandidaten-Spot von Oliver Schmitt

//Special Guest(s)//
Dr. Mark Benecke
Frollein Bond

25.08.2013

GamesCom 2013

Anbei eine willkürliche Ansammlung von Eindrücken der diesjährigen GamesCom in Köln
Pfandsammler
Pfandsammler
Gähnende Gamer
Gelangweilte Gamer
Abladefläche
Abladeflächen
Erschöpfte Gamer
Erschöpfte Gamer
Rückfragen durch dick und dünn
Rückfragen
Müll
Müll
Cola Müll
Cola-Müll
Regen
Regen
Cosplayer
Selbstbewusste Cosplayer ... 
Oculus Rift
3D Zeugs
Hipster DJ
Hipster DeeJays
Interview
Schwertmikrophone
Open Pandora
OpenPandora
Kitt Knight Rider
KITT



Pizzaaffe
Affen
Love
Brokeback Mountain
Cartoon
Schlechte Witze
Vectrex
Vectrex
Mehr: http://gamescom.de/

23.08.2013

In Bochum gibts kein' Kuchen

Bahnhof Wiesbaden
Vor einiger Zeit fuhr ich mit meiner Großmutter quer durch Deutschland um die Familie zu besuchen.
Meine Oma war damals ca. 86 Jahre alt und suchte einen Begleiter für Ihre Rentnertour, da sie sich alleine nicht mehr so recht traute. Rock n'd Roll mit Gehhilfe wenn man so will. Ich, für meinen Teil, befand mich in meinen Semesterferien und wollte aufgrund der gerade vollzogenen Trennung von meiner Freundin ohnehin niemanden sehen. So beschloss ich Ihr den Roadie zu spielen.

Meine Familie wohnt Quer über Deutschland verteilt. Die Venues verteilten sich also wie folgt:

1. Losfahren, in Köln
2. Omi abholen, in München
3. Onkel besuchen, in Frankfurt
4. Zwei Tanten besuchen, in Bochum
5. Die Großeltern väterlicher Seits in Hamburg besuchen.
6. Omi nach Hause bringen
7. Heimfahren, leben geradebiegen.

Ich glaube meine Oma wusste das sie ihren Zenit, derarte Strapazen über sich ergehen lassen zu können erreicht hatte. Damit Sie mich nicht falsch verstehen, sie ist noch nicht tot oder sowas, aber dies war nach allem was ich behaupten kann die letzte wirklich lange Reise ihres Lebens.

Als ich am Münchener Hauptbahnhof aus meinem ICE ausgestiegen war und standesgemäß dreimal beleidigt wurde, sah ich meine liebe Oma am Bahnsteig stehen. Einen roten Ziehkoffer neben sich drapiert, einen Rosarfarbenen Mantel über den Schultern und ein kleiner Hut mit Tüllummantelung auf dem Kopf. So stand sie da und trotzte den münchener Berufspendlern mit dem Charme der guten alten Zeit. Ein zuckersüßer anblick.
Ich nahm ihren Koffer und wir bewegten uns auf Gleis 8, in den ICE Richtung Frankfurt, unserem ersten Ziel.

Es war ein wunderbarer Roadtrip wir besuchten Onkel Bernd in Frankfurt, der mit seiner Frau Margret stolz seine komplizierte neue Gartenteichinstallation samt Koisammlung präsentierte. Wir aßen Gulasch und ich schlief auf der gemütlichsten Gästezimmermatraze die mein Rücken jemals berühren durfte.
Danach besuchten wir meine Tanten in Bochum. Heike und Inge, beide geschieden. Aber glücklich! Schlussendlich dann meine Großeltern in Hamburg wo mir das Portemonnaie beim nächtlichen Rummel in St. Pauli gestohlen wurde. Wir genossen unsere Zeit miteinander, ohne viel zu reden. Wir bestaunten die Welt aus unseren Zugfenstern hinaus. Jeder auf die gleiche Art und Weise, obwohl uns ganze zwei Generationen trennten. Rasende latschaften, Wälder, Schlösser und Felder. Alle zogen Sie an unseren Augen vorbei ohne das es viel dazu zu kommentieren gab.
Zwischen Bochum und Hamburg verbündeten wir uns gegen die nervige Mitreisende in unserem Abteil, die wir ärgerten bis sie entnervt ihren Platz aufgab. Und auf der Rückreise schlief sie an meine Schulter gelehnt ein, wie noch vor wenigen Wochen meine Freundin. Wieder in München angekommen trug ich ihren Koffer zum Taxi. Ich frug wie es ihr gefallen hatte. Sie sagte: 'War gut alles, bis auf Bochum.'

'Was war denn in Bochum?' erwiderte ich verwundert.

'Na in Bochum gabs kein' Kuch' Antwortete Sie mit hämischen Lächeln, bevor das Taxi sie endgültig aufsog.

Ich blieb stehen und winkte bis ich sie nicht mehr sehen konnte. Dann fuhr ich Heim.


16.08.2013

Buchklumpen - Eine Kleinstadtszene

In der Fußgängerzone einer klassischen, deutschen Kleinstadt sitzt Bettina vor den abgeschalteten Kugelbrunnen und beobachtet wie ein Betrunkener seine Zigarette in einer der Brunnendüsen ausdrückt. Bettina ist hübsch. Auf ihrem Schoß liegt das Buch: Ende gut ... von Sibylle Berg. Würde man sie fragen, wie sie es findet, sie würde sagen: 'Sehr gut, aber viel zu anstrengend.' Der Betrunkene stolpert ins Off und John betritt die Szene. Gefühlt halb so alt wie Bettina, Undercut und vollgefressen. 

John: 'Ouff! ich setz mich mal dazu.'
Bettina: 'Wenns denn sein muss.'
John: 'Hab grad aus versehen zwei Döner bestellt und wollte das überflüssige jetzt nicht einfach wegwerfen. Verschenken konnte ich es nicht, unsere Obdachlosen zieht es ja eher in die Metropolen.Versuchen sie so mal jemanden zu finden der ein Umsonst-Döner annimmt.'
Bettina : 'Sie meinen die gehen alle nach Köln?'
John, reibt sich den Bauch und blickt auf den Brunnen aus dessen Düse leichter Rauch quillt. Anscheinend brennt die Zigarette des Betrunkenen noch: 'Naja, von mir aus auch Köln. Was treiben sie hier? Ich kann mir kaum vorstellen das sie hier die Aussicht genießen.'
Bettina : 'Nein. Ich habe versucht zu lesen.'
John: 'Oh lesen! Das Hobby der Nörglergeneration. Was lesen Sie denn?'
Bettina : 'Ende gut ... von Sibylle Berg.'
John: 'Und wie ist es.'
Bettina drückt sich ins Hohlkreuz: 'Sehr gut!' Eine kurze Pause entsteht und Bettina sackt wieder in sich zusammen: 'Wissen Sie, ich hatte neulich Urlaub, das ist wenn man nicht arbeiten muss.'
John: *rülpst mit geschlossenem Mund* 
Bettina : 'Und wenn man als aufgewachsener Urlaub hat, macht man sich immer Gedanken über sich selbst und son Blödsinn. Was will ich noch vom Leben? Was vernachlässige ich? Wie will ich sein? Denn und das ist für Sie jetzt eventuell ein Hammer, diese verkackte Selbstfindung hört nie auf im Leben, glaube ich zumindest. Bin ja jetzt keine 90 oder so, aber immerhin schon 30. Also ein bisschen sollte ich mich auskennen.' Bettina starrt kurz ins leere. 'Man macht das, während seines Urlaubes, weil man vorher einfach keine Zeit für derarte Gedanken hat. Sie wissen: Fitnesstudio, Saufen, Arbeiten, blablabla. Einfach immer nur Stress.'

John: 'Etwas derartiges hatte ich bereits befürchtet als ich 19 wurde und sich einfach nichts veränderte.'

Bettina: 'Wann wurden Sie 19?'

John: 'Letzte Woche.'

Bettina: 'Oh.'

Bettina such mit den Augen kurz nach ihrem letzten Gedanken um fort zu fahren. Sie findet ihn: 'Es wird nur noch schlimmer! Das verspreche ich Ihnen. Jedenfalls, hatte ich dabei so das Gefühl, ich lese zu wenig. Mann kann sich nicht als Intelektual positionieren und immer nur über die Schullektüren sprechen, Macbeth, Homo Faber, die Verwandlung, dieser Scheiß, sie verstehen?'

John: 'Sicher.'

Bettina : 'Also, hab ich mir gedacht, nutz den Urlaub zum lesen. Lies ein Buch! Etwas mit Anspruch, weil ich lese ja sonst nicht. Ich bin dann in einen Buchladen gegangen dafür. Nicht über Amazon! Nein! In einen richtigen Buchladen, mit Staub und unfreundlichem Verkäufer. Jedenfalls habe ich mir da drei Bücher gekauft. Zwei schwere und ein leichtes. Die Idee dahinter war, im Urlaub erstmal die schweren zu lesen. Um eben den Geist zu beflügeln und son Scheiß. Das leichtere war dann zum anfixen für nach dem Urlaub. Damit es mehr Spaß macht. Positive Reinforcement eben.'

John: 'Und? Hat es geklappt?'

Bettina: 'Nunja.. Die beiden schweren hab ich gelesen.'

John, schockiert: 'Und Sibylle Berg soll leicht sein?'

Bettina:  'Nein. Ich hab es nur mitgenommen weil... weil ich das leichte nicht mehr lesen mag. Es ist einfach langweilig. Sibylle Berg habe ich nur dabei um intelligent zu wirken. Das andere Buch liegt zu Hause, halb gelesen.'

John: 'Also war es schlecht?'

Bettina : 'Nicht wirklich. Einfach nur mega langweilig oder zu lang. Ich bin da gar nicht sicher. Ich glaube Unterhaltungsliteratur ist immer zu lang. Ich hab überhaupt keine Lust mehr den Müll zu lesen. Ich meine wer braucht 500 Seiten für ne blöde Geschichte?  Ich sehe die Zeit als verschwendet. Ich denke das ist auch der Grund für mein Problem. Anspruchsvolle Bücher belasten mich zu sehr in meinem Alltag und diesen Schund will ich überhaupt nicht lesen. Ich meine wofür gibt es Kinos? Bücher können für mich kein Kurzweil sein, da ich Tage an ihnen lese. Sie müssen mir einen deutlichen Mehrwert bieten. Leider ist Unterhaltung immer nur Massenware. Und so bleiben mir die Sibylle Bergs dieser Welt und dieses fade, deprimierte Gefühl beim lesen eines guten Buches. Wer sich wie 70 fühlen möchte, sollte übrigens das Schloss lesen.'

Bettina resigniert und schweigt einige Sekunden. John stößt erneut auf. Es herrscht stille. Vereinzelt zwitschern einige Spatzen.

Bettina steht auf. John sieht zu ihr auf: 'So ist es und das habe ich heute realisiert und das finde ich schade. Sehr schade. Auch wenn ich ein wenig stolz darauf bin so anspruchsvoll zu sein.'

John: 'Hmm. Interessant.... denke ich.'

Der Betrunkene tritt zurück in die Szene. Er torkelt langsam an eine der Brunnenkugeln und übergibt sich darauf, so das die Kotze gleichmäßig an ihr herabläuft, ähnlich einer Melasse.

John, hat einen Geistesblitz: 'Da fällt mir ein, ich hab ne Playstation zu Hause, wollen wir zu mir gehen und ungeschützt Ficken?'

Bettina : 'OK'

Ende.

Buchlinks:
"Ende Gut ..." auf Amazon
Macbeth
Homo Faber
Die Verwandlung
Das Schloss


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